geschichte
- Geschichtliche Entwicklung des Stadtteils Eversten -

Das Eversten Tor und die Wache


Carl Hartjen

Das Eversten Tor und die Wache
Das alte Everstentor stand am Ausgange des Casinoplatzes in der Gartenstraße neben dem Eiskeller, der noch heute hinter der Eckardt´schen Färberei steht und jetzt durch die Freigabe des bisher verschlossenen Teiles des Schloßgartens am Elisabeth-Anna-Palais aus nächster Nähe zu betrachten ist.

Die Gartenstraße führte dann abweichend von der heutigen in einem Bogen in den Schloßgarten hinein und hieß nur Weg nach Eversten. Erst 1806 erhielt sie ihren heutigen Verlauf, nachdem man 1805 von Frau von Schüttdorf Land angekauft hatte.

Das Everstentor sollte 1809 verschwinden, die Gebäude abgebrochen, die Gewölbe mit Kasematten ausgefüllt werden. Dafür sollte eine Wache und ein Spritzenhaus gebaut werden. Das Tor stand aber noch bis 1842 (nach Pleitner).

Am Ende der Straße, Ecke Marschweg, zwischen der heutigen Wirtschaft (Wille) und der Fina-Tankstelle stand die Wache, und zwar befand sich das Wachhaus links (Wille gegenüber). Alteingesessene aus Eversten wollen sich noch an dieses Tor erinnern können. (Kayser, Freesenweg, 1937 verstorben im Alter von 90 Jahren.) Danach hatte es zwei große eiserne Torflügel, deren Schleifspuren noch lange auf der Straße sichtbar gewesen sind (nach Wichmann, Ziegelei). Vier große Pfeiler bildeten die Stützen des großen Tores und der beiden kleinen Nebentore. Der letzte Bewohner des Wachhauses war der Tambour Heinse. Um 1855 ist die Wache abgebrochen und die Torpfeiler an den Eingängen zum Everstenholz vor dem Tivoli und Parkhaus aufgestellt worden.

Wenn man die Pfeiler auf dem Bild vom Heiligengeisttore ansieht, so fällt sofort die Ähnlichkeit mit den Pfeilern am Everstenholz auf.

In dem Heinemann'schen Garten (jetzt Fina-Tankstelie) lagen noch lange die Trümmer des Wachhauses. Kurze Zeit nach dem Abbruch des Tores verschwanden auch die Gräben, von denen der eine sich anstelle der heutigen Meinardusstraße und der andere sich auf der anderen Seite am Marschweg entlang und dann um das Heinemann'sche Haus herumzog.

Quelle:

Bürgerverein Eversten, "50 Jahre Eversten", Oldenburg. Carl Hartjen.