geschichte
- Geschichtliche Entwicklung des Stadtteils Eversten -

Die Ansgari-Kantorei in Eversten - Ein Chor mit hohem musikalischen Anspruch


Ute Evers

Die Ansgari-Kantorei in Eversten - Ein Chor mit hohem musikalischen Anspruch
Als vor 50 Jahren Helmut Müller nach Oldenburg kam, begann eine Ära erfolgreicher Kirchenmusik, die die Ansgari-Kirche und die von Helmut Müller gegründete Ansgari-Kantorei über Oldenburg hinaus bekannt machen sollte. Der Anfang war mit einem kleinen Frauen-Chor bescheiden. Helmut Müller baute mit Geduld, Engagement und mit der Fähigkeit, für Musik zu begeistern, seine Kantorei auf. Es dauerte zehn Jahre, ehe das erste Oratorium aufgeführt werden konnte - das Weihnachtsoratorium von Bach in der Adventszeit 1949. Aus den kleinen Anfängen war ein leistungsstarker Oratorium-Chor geworden. Von nun an erarbeitete Helmut Müller mit seiner Kantorei Jahr für Jahr ein oder zwei große Chorwerke wie die großen Bach-Oratorien, Matthäus-Passion, Johannes-Passion, h-moll-Messe und fast Tradition geworden, das Weihnachtsoratorium, dazu große Werke der Kirchenmusik von Mozart, Händel, Haydn, Brahms, Bruckner, Strawinski. '1974 begann Helmut Müller mit dem ehrgeizigen Projekt, alle Bach-Kantaten aufzuführen. Dafür gründete er ein eigenes kleines Orchester. Einmal im Monat erklang eine Bach-Kantate. Diese Aufführungen wurden zu einem festen Bestandteil des Oldenburger Kulturlebens und fanden ein begeistertes Publikum. Kurz vor seiner Pensionierung am 1. Dezember 1985 konnte Helmut Müller die 100. Bach-Kantate zur Aufführung bringen. Daß ein Chor, der fast vierzig Jahre unter einem Chorleiter gesungen hatte und mit diesem auch menschlich eng verbunden war, etwas ängstlich der neuen Ära entgegensieht, mag verständlich sein. Aber in Johannes von Hoff hat der Chor einen Nachfolger für Helmut Müller gefunden, der mit hohem musikalischem Anspruch, großer Überzeugungskraft und pädagogischem Geschick die Leistungen der Kantorei noch zu steigern vermochte. Die erfolgreichen Aufführungen wie „Jephta" und „Saul" von Händel, „Elias" und „Paulus" von Mendelssohn-Bartholdy, „König David" von Honegger -um nur einige zu nennen -, legen davon Zeugnis ab, daß die Arbeit von Helmut Müller ohne Brüche fortgesetzt wurde. Das gilt auch für die guten menschlichen Beziehungen unter den Chormitgliedern. So blieb die Kantorei, was sie unter Helmut Müller einst geworden war: eine große Familie, die Freude und Begeisterung für die musica sacra zusammenhält.

Das Jubiläumsjahr bringt eine Reihe von Konzerten und anderen Aktivitäten. Alle Chormitglieder werden wie bisher voller Einsatz dabei sein und mit ihrem Chorleiter hoffen, daß jedes Konzert auch für die Zuhörer ein Erlebnis wird, das lange nachklingt.

Quelle:

Hans-Günther Zemke (Hg), "Eversten an der Schwelle zum Jahr 2000", Verlag Ernst Knoth, Melle 1999, ISBN 3-88368-310-8. Ute Evers, Ansgarie-Kantorei, Oldenburg-Eversten