geschichte
- Geschichtliche Entwicklung des Stadtteils Eversten -

Ein neuer Verein: Die Evangelische Seniorenhilfe Eversten/Bloherfelde e. V.


Ursula Grundwald

Ein neuer Verein: Die Evangelische Seniorenhilfe Eversten/Bloherfelde e. V.
Ein neuer Verein stellt sich vor: Die Arbeit des Vereins begann im Mai 1991 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für eine halbe Sozialpädagogenstelle in der ehemaligen Kirchengemeinde Eversten-Nord. Sie war ein Versuch, den vielen Anfragen von Senioren und Seniorinnen nach Hilfen jeglicher Art gerecht zu werden, die immer mehr an die Pastoren der Kirchengemeinde herangetragen wurden. 1993 wurde diese Arbeit offiziell auf die gesamte Gemeinde Eversten ausgeweitet, u. a. auch, um die halbe Stelle finanzieren zu können.

Am 15. Februar 1994 wurde die Evangelische Seniorenhilfe Eversten/Bloherfelde ein eingetragener Verein. Die Ausweitung der Arbeit führte zu einer steigenden Nachfrage; darum wurde 1996 eine Hilfskraft auf Basis der 630 DM-Honorierung eingestellt, um die Diplompädagogin Anke Heidenreich zu unterstützen. Im September mußte eine zweite Fachkraft als ABM herangezogen werden, um die über 500 Seniorinnen und Senioren in der Gesamtkirchenge-meinde Eversten betreuen zu können. Von der Struktur her ist Eversten ein alternder Stadtteil. Im Jahr 1997 standen 1580 Kindern und Jugendlichen bis zu 20 Jahren 2722 Menschen über 60 Jahren gegenüber, davon waren 546 Menschen älter als 80 Jahre. Diese Zahlen deuten an, welch ein Bedarf an Unterstützung vorhanden ist.

Aufgabe der E v. Seniorenhilfe ist die Unterstützung der älteren Menschen bei der Bewältigung des häuslichen Alltags. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe und unter Einbeziehung von etwa 80 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wird den älteren Menschen ermöglicht, so lange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung selbstbestimmend zu leben.

Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die soziale Lage der älteren Menschen zu verbessern. Der Verlust sozialer Kontakte durch Krankheit, Verlust des Partners und des Freundeskreises führt im Alter oft zu Depressionen, Isolation bis hin zur Verwahrlosung. Durch den ehrenamtlichen Besuchsdienst und die Integration einiger Älterer in die bestehenden Seniorenkreise der Gesamtgemeinde kann die Arbeit des Vereins dem Phänomen „Isolation" positiv entgegengewirkt werden. Der Verein hat z.Z. etwa 215 Mitglieder und finanziert seine Arbeit ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kollekten. Zuschüsse der Kirchengemeinden und der Stadt Oldenburg sind von der jeweiligen Haushaltslage abhängig und können deswegen nicht fest eingeplant werden. So gehört zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen und des Vorstandes, Spenden für den Erhalt der Einrichtung zu beschaffen.

Sehr bewährt haben sich die Sprechstunden montags bis freitags zwischen 9 und 10.30 Uhr; dann können Seniorinnen und Senioren und ihre Angehörigen persönlich am Telefon beraten oder Termine vereinbart werden. Die meisten Gespräche finden in der Wohnung der hilfesuchenden Senioren und Seniorinnen statt, wodurch nicht nur persönlicher Kontakt, sondern auch Vertrauen hergestellt wird. Mehr Informationen können unter der Nummer 04 41-59 35 79 erfragt werden.

Quelle:

Hans-Günther Zemke (Hg), "Eversten an der Schwelle zum Jahr 2000", Verlag Ernst Knoth, Melle 1999, ISBN 3-88368-310-8. Ursula Grunwald, Schulamtsdirektorin i. R., Evangelische Seniorenhilfe Eversten/Bloherfelde e. V.