geschichte
- Geschichtliche Entwicklung des Stadtteils Eversten -

Die Dauerkleingärten und das Vereinsheim in Eversten - 50 Jahre Kleingärtnerverein Eversten-Bloherfelde e. V. -


Ilse Spanhake

Die Dauerkleingärten und das Vereinsheim in Eversten - 50 Jahre Kleingärtnerverein Eversten-Bloherfelde e. V. -
Als nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs die Bevölkerung in ganz Deutschland hungerte, wurde durch Verordnung der Besatzungsmächte brachliegendes Land als Grabeland freigegeben. In Oldenburg gehörte auch der Restteil der Anlage „Marschweg" dazu. Noch im Jahr 1945 wurde das Land in Parzellen aufgeteilt und mit der Bewirtschaftung begonnen. Die Kleingärtner aus Eversten gehörten dem Osternburger Verein an, bis sie sich 1946 trennten. Am 13. September 1946 wurde die vom Vorstand ausgearbeitete Satzung von der Versammlung der Kleingärtner in Eversten angenommen. Drei Jahre später wurde diese Satzung im Vereinsregister eingetragen, so daß am 30. August 1949 der Verein als „Kleingärtnerverein Eversten e.V." Rechtsgültigkeit besaß. Damals wurden ca. 60 Hektar von 1320 Kleingärtnern bearbeitet. Ihre Parzellen waren in verschiedenen Anlagen zusammengefaßt: Marschweg, Hundsmühlerstraße, Ahlkenweg, Brandsweg, Paulstraße und Bloherfelder Straße. Bis 1952 konnten diese Anlagen gehalten werden. Dann begann eine rege Bautätigkeit, zugleich nahm die Zahl der Mitglieder ab, so daß nach und nach die meisten Anlagen aufgegeben werden mußten. Zuletzt waren nur die Anlagen Marschweg und Brandsweg übriggeblieben; doch auch der Brandsweg ging wegen der Bebauung verloren.

Ein neuer Beginn erfolgte 1969, vor dreißig Jahren, als an der Kennedystraße 12 neue Parzellen erschlossen werden konnten. 1974 kamen 35 neue Parzellen am Ziegelweg hinzu. Der Kleingärtnerverein „Eversten e.V." bestand darauf aus 172 Unterpächtern mit Parzellen. Durch Zusammenschluß entstand dann der „Kleingärtnerverein Eversten-Bloherfelde e.V." mit insgesamt ca. 8 Hektar Gesamtfläche.

Anfang der siebziger Jahre wurde das Gelände am Marschweg nach zähen Verhandlungen von der Stadt dem Privatbesitzer Kuhlmann abgekauft und in einem Grünflächenbebauungsplan als Dauerkleingärten ausgewiesen. Im Laufe all dieser Jahre wurde in Gemeinschaftsarbeit viel für die Verschönerung der Anlagen getan. 1977 beschloß die Jahreshauptversammlung den Bau eines Vereinsheimes. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte der Bau 1982 fertiggestellt und eingeweiht werden. Auch der ursprünglich als Geräteschuppen am Ziegelweg gedachte Bau entwickelte sich zu einer Begegnungsstätte der dortigen Pächter.

In der Anlage an der Kennedystraße wurden eine Trinkwasserzapfstelle und ein Fahnenmast errichtet. Zu den Verbesserungen gehörten auch die Verlegung von Gehwegplatten für die Benutzung mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer und die Versorgung der Anlagen Marschweg und Ziegelweg mit Strom, damit die Pächter zur Erhaltung Pflege des öffentlichen Grüns für Hecken und Rasenschnitt die entsprechenden Geräte nutzen konnten. Die Everstener und Bloherfelder Kleingärtner sind Menschen aller Gesellschaftsschichten und Altersgruppen, die Freude an der Arbeit im Grünen haben, ihre Parzellen individuell gestalten und eine feste Gemeinschaft bilden.

Quelle:

Hans-Günther Zemke (Hg), "Eversten an der Schwelle zum Jahr 2000", Verlag Ernst Knoth, Melle 1999, ISBN 3-88368-310-8. Ilse Spanhake, Kauffrau i. R., Kleingärtnerverein Eversten/Bloherfelde